Das Museum befindet sich im wunderschön gelegen Kloster Santa Maria bei Bigorio.
Die Sammlung verfolgt gleichzeitig zwei Ziele: Sie will das, was geblieben ist, bewahren und alte Erinnerungen an verschwundene Lebensformen wachrufen; und dies auf den beiden Ebenen der Religiosität und des Alltags. In den Ausstellungsräumen werden die beiden Aspekte deutlich getrennt. Zu sehen sind einerseits Gegenstände, die in die religiöse Sphäre gehören: sie betreffen die Liturgie und die gelebte Frömmigkeit. Anderseits werden die täglichen Verrichtungen der Kapuziner dokumentiert: ein Orden, in dem sich das “labora”, parallel zum “ora” in kleinen handwerklichen Tätigkeiten konkretisierte; einige davon dienten einem sehr bescheidenen Lebensunterhalt (wie das Almosensammeln, der Gartenbau, das Herstellen der Kleider, die Pflege von Küche und Keller), die andern hatten den Zweck, die freien Stunden mit einer nicht bezahlten Arbeit auszufüllen. So wurden Stoffe gewoben, Taschen und Körbe geflochten, kleine Möbel hergestellt, die Geschicktesten schnitzten zur Andacht bestimmte Statuetten aus Holz und stellten Tabernakel her (in ländlichen Gegenden findet man einen ganz bestimmten Tabernakeltyp, der typisch ist für die Kapuziner); recht aktiv wurde auch das Brennen betrieben (das noch im traditionellen Nussschnaps Ratafià weiterlebt), die Kapuziner befassten sich auch mit der Heilkunst und mit der Medizin (das Museum präsentiert eine Reihe von Zangen zum Zahnziehen), was ihnen in Pestepidemien zugute kam, bei denen sie immer in vorderster Front Hilfe leisteten. Einen wichtigen Platz nehmen die Exponate ein, die mit dem Gebet zusammenhängen: sie sind teilweise mit der Liturgie verbunden wie die schönen Stoff- und Metallobjekte, mit Beispielen auch aus unserem Jahrhundert. Die tägliche religiöse Praxis dokumentieren Gegenstände für die Busse, Rosenkränze, Reliquiarien und Andachtsbilder.
Darunter sind einige wirkliche Kunstwerke, wie das grosse mittelalterliche Kreuz (ein kürzlicher Ankauf) und der bewegbare, vom Kreuz abgenommene Christus, der eine grosse Seltenheit darstellt. Ein beachtlicher Teil dieser letztgenannten Objekte befindet sich im Kloster, wo sie eine noch lebendige Schmuck- und Andachtsfunktion erfüllen. Die überaus interessante Bibliothek enthält zahlreiche Bücher, deren Verfasser nicht selten Kapuziner aus dem Kloster waren. Sie bezeugen die gleiche Lebensführung, die vom kleinen Museum in Erinnerung gerufen wird. Dem Besucher werden auch die Bilder in der Kirche auffallen (die Madonna des Hochaltars ist von hohem künstlerischen Niveau), ebenso wie die von Kapuzinern im 18. Jahrhundert geschaffenen Intarsien des Altars, die prächtigen Lederantependien (Voraltar) und die aussergewöhnlichen Holzkandelaber.
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Museo del Bigorio
Convento Santa Maria dei Frati Cappuccini
6954 Bigorio
+41 91 943 12 22
bigorio@cappuccini.ch
www.bigorio.ch
Ständige Ausstellung: Handgemachte Gegenstände aus dem Leben der Kapuziner.
Öffnungszeiten
27.03 - 30.10.2022
Geöffnet am
Sonntag
Letzter Sonntag des Monats
14:00 - 16:00
und auf Anfrage
Eintritt CHF 2.-