Nach Archivdokumenten wurde das Gebäude im Jahre 1662 errichtet, während die verzierte Fassade aus der Mitte des 17. Jahrhunderts stammen könnte. Im oberen Teil des ersten Stockes können wir die Wappen der zwölf Kantone bewundern, alle mit einem unteren Band, auf dem die Namen und die Daten des Beitritts in die Eidgenossenschaft aufgeführt sind. Diese zwölf Kantone sandten abwechslungsweise Verwalter, sogenannte Landvögte, in die südlichen Gebiete. Im Zentrum das kaiserliche Wappen mit dem gekrönten Doppeladler auf goldenem Hintergrund. Wahrscheinlich weist dieses Wappen darauf hin, dass man sich in Fällen, in denen die lokale Gesetzgebung nicht ausreichte, auf die kaiserlichen Gesetze stützte. Bemerkenswert ist auch das Wappen Sonvicos: ein auf den Hinterbeinen stehendes Einhorn auf hellblauem Hintergrund, überragt von einem Band mit der Aufschrift „Sonvicum Eiusque Castellantia“. Es ist schon woanders betont worden, dass aufgrund der schnellen Rückkehr zur Rusca-Signoria, Sonvico nie das Wappen benutzte, das Filippo Maria Visconti, Graf von Mailand, 1415 der Burgvogtei gewährt hatte.
Wer waren die Auftraggeber dieser Gemälde? Vielleicht hatten die Bewohner von Sonvico soviel Taktgefühl, nicht vor den neuen Herren ein Wappen zur Schau zu stellen, das Treue und Hingabe der Grafen von Mailand gegenüber symbolisierte. Andererseits hatten sie gute Gründe, den Besetzern dankbar zu sein, denn diese hatten ihnen alle Vorrechte bestätigt und kümmerten sich nicht sonderlich um die internen Angelegenheiten der Burgvogtei, wenn auch dies auf die Kosten der Interessen von Lugano und des ganzen Tales ging.
Sonvico war nicht umsonst einer der Gegner der neuen, von Napoleon gewollten Helvetischen Republik, die zum Ende der Zeit der Vogteien geführt hatte. Auf der Fassade sind noch drei Eisenhaken zu sehen, die in Tierköpfe enden. Einer davon hat noch einen mit unterbrochenen, regelmässig mit Sonnen durchsetzten Linien, gezierten Ring. Der mündlichen Überlieferung nach, wurden solche Ringe dazu benutzt, die zum Pranger Verurteilten zur Schau zu stellen.
Historischer-naturalistischer Themenweg Sonvico
Etappe 1: Der Brunnen und der "Riaron"
Etappe 3: Grad
Etappe 4: Cassinel
Etappe 5: Der gemischte Laubwald
Etappe 6: Geologische Besonderheiten
Etappe 7: Mühle und Brücke
Etappe 8: Die Lichtung im Wald
Etappe 9: Der Giessbach Franscinone
Etappe 10: Der Waschtrog
Etappe 11: Die Waldvögel
Etappe 12: Das Erosionstal des Franscinone
Etappe 12: Wasser und Energie
Etappe 13: Das Schwemmland-Gebiet
Etappe 14: Die Molkerei
Etappe 15: Die Kalkbrennerei
Etappe 16: Das ländliche Gebiet
Etappe 17: Das feuchte Gebiet von Canéed
Etappe 18: Der Kohlenplatz
Etappe 19: Die Terrassierungen
Etappe 20: Madonna d'Arla
Etappe 21: Der Kastanienwald von Pian Piret
Etappe 22: Der Buchenwald
Etappe 23: Der Kupellfels
Etappe 23a: Die Denti della Vecchia
Etappe 24: R’Alborón
Etappe 25: Das Oratorium von S. Martino
Etappe 26: Der Dorfkern von Sonvico
Etappe 28: Die Nusspresse
Etappe 28: Die Kirche S. Giovanni Battista
Le Autolinee Regionali Luganesi coprono la tratta Lugano – Sonvico; dalla Val Colla si può accedere a Sonvico, usufruendo dell’autopostale, percorrendo il tragitto Tesserete – Sonvico.