Livio Bernasconi, mit Athos Bugno: Brè

Brè s/Lugano

Livio Bernasconi, geboren 1932, gilt als eine der wichtigsten Persönlichkeiten der zeitgenössischen Schweizer Kunstszene. Er verfügt über eine unverwechselbare Handschrift, die es ihm ermöglicht hat, seinen persönlichen Beitrag zur Poetik der geometrischen Abstraktion mit Kraft und Entschlossenheit auszuarbeiten.
Es ist daher kein Zufall, dass der Circolo Culturale Pasquale Gilardi "Lelèn" Bernasconi eingeladen hat, an die bedeutende künstlerische Präsenz eines anderen Künstlers zu erinnern: den Maler Wilhelm Schmid, der mit seiner Frau Maria viele Jahre lang im Dorf Brè in dem Haus lebte, das später ein ihm gewidmetes Museum wurde.
Das Projekt von grosser szenografischer und emotionaler Wirkung besteht aus einem grossen blauen Parallelogramm auf dunklem Grund, das über die gesamte Fläche der Fassade an der Nordwestseite eines Privathauses gemalt wurde, das auf einen der charakteristischsten Plätze des Dorfes blickt. Die konvergierenden und divergierenden Linien, die die geometrischen Figuren umreissen, stehen in perfekter Beziehung zu den Konturen der Häuser, den Gassen und den Lichtfäden und schaffen eine magische Atmosphäre, die das gesamte Viertel einbezieht.
Die Wahl der Mauer wurde durch ihre Nähe zum Museum und ihre prominente Lage nahegelegt, die jedoch für diejenigen, die von Süden her kommen, nicht unmittelbar wahrnehmbar ist. Sie erlaubte Bernasconi jedoch, einen weiteren Beitrag zur Tessiner Wandmalerei zu leisten, die wegen ihrer Fähigkeit zum Dialog mit dem Raum und der Architektur, die hier ihr volles Potenzial entfalten, besonders geschätzt wird.

"Ich habe mich sehr gefreut, die Einladung der Freunde des Circolo anzunehmen, ein Erinnerungswerk zu schaffen. Der Besuch im Dorfzentrum in ihrer Begleitung war faszinierend, und die Entdeckung der grossen Mauer auf der Piazzetta Lelèn erregte sofort meine Aufmerksamkeit, da sie keine besonderen architektonischen Elemente aufwies, aber gleichzeitig den Raum durch ihre massive Präsenz charakterisierte", beschreibt Bernasconi seine Ankunft in Brè. Ich bin in meinem Leben schon oft mit grossen Werken konfrontiert worden - sogar viel grösser als die in Brè -, aber meine Herangehensweise an die Arbeit ist immer dieselbe: Ich verwende bekannte geometrische Formen und organisiere sie frei in dem mir zur Verfügung stehenden Raum, wobei ich einen Dialog mit dem umgebenden Kontext suche. Und dann liebe ich die Farbe. In diesem Fall ist die vorherrschende Farbe Blau, die mit Kraft, aber nicht aufdringlich, vom Himmel in den Kern zu fallen scheint.

Realisierung: zwischen dem 15. und 29. Juli 2021

Piazzetta Lelèn, 6979 Brè s/Lugano

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