Der Sohn Heiner Hesse – Rebell. Künstler. Pazifist.

Montagnola

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Heiner Hesse, der mittlere der drei Hesse-Söhne, hatte eine intensive, aber auch konfliktreiche Beziehung zu seinem Vater, wovon ein umfangreicher, grösstenteils unveröffentlichter Briefwechsel zeugt.

Heiner Hesse war von Beruf Innendekorateur und arbeitete als Gestalter und Dekorateur für Schaufenster sowie für Messen. Er gestaltete auch Künstler-Maskenbälle, entwarf Plakate und Buchumschläge, illustrierte Bücher und nahm an Landesausstellungen teil. Das Tessin wurde für Heiner Hesse ab 1983 zur Wahlheimat. Dort starb er in seinem Wohnhaus, einer alten Mühle, am 7. April 2003 im Alter von 94 Jahren.

Heiner Hesse engagierte sich sein Leben lang für politisch Verfolgte und für humanitäre Hilfsorganisationen. Aus der Korrespondenz mit seinem Vater geht hervor, dass es emotionale Nähe, aber auch inhaltliche Diskussionen über Lebensführung, Politik und Gesellschaft zwischen den beiden gab.

Nach dem Tod von Hermann Hesse und dessen dritter Frau Ninon übernahm Heiner Hesse mit Hingabe und grossem Verantwortungsbewusstsein die Verwaltung des literarischen Nachlasses. Darüber hinaus ist es vor allem Heiner Hesse zu verdanken, dass Hermann Hesse heute als Maler weltweit gewürdigt wird.

Mit viel Elan setzte er sich schon 1992 dafür ein, die Casa Camuzzi zu erwerben und dort ein Museum einzurichten – vergeblich. Es gelang ihm jedoch, 1997 das Museum Hermann Hesse zu gründen, welches sich bis heute, 25 Jahre nach seiner Eröffnung, zu einer wichtigen kulturellen Einrichtung von internationalem Ruf entwickelt hat. Auch heute noch stammen viele der Objekte in der Dauerausstellung des Museums aus dem Besitz Heiner Hesses.

Aktuell verwaltet der Sohn Silver Hesse das Erbe seines Vaters. Dank ihm und seiner Geschwister können in der Ausstellung Briefe, seltene Fotografien, Aquarelle und Zeichnungen Hermann Hesses gezeigt werden. Ein Teil der Ausstellung widmet sich Heiner Hesse als Person, Künstler und Briefpartner seines Vaters, wodurch neue Sichtweisen auf Hermann Hesses Leben ermöglicht werden. Ausserdem sollen zwei Lesungen aus der Korrespondenz zwischen Vater und Sohn mit professionellen Schauspielern (jeweils in deutscher und italienischer Sprache) organisiert werden.

Kuratorin: Regina Bücher

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