Weg der Vergangenheit: Melide – Carona

Themenweg

Geschichte, Fauna, Wälder, Holzqualitäten, Geologie, erratische Blöcke und anderes seltenes Gestein machen diesen Weg zu einem besonderen Erlebnis.


1. Der Wald als Erholungsraum

In dicht besiedelten Gebieten wie unsere Städte und Agglomerationen nimmt der Wald als Ort der Erholung und der sportlichen Betätigung eine wichtige Stellung ein. Unabhängig von der Jahreszeit erhöht ein Spaziergang im Wald das körperliche Wohlbefinden.

2. Die naturalistische Funktion des Waldes

Die Natur in ihrer biologischen Vielfalt ist nur dann gewährleistet, wenn die scheinbare Unordnung im Wald erhalten bleibt. Innerhalb dieser „chaotischen“ Zusammensetzung von herumliegendem Holz und abgestorbenen Pflanzen entstehen unzählige Mikroorganismen, Krankheitserreger, Wirbellose und Wirbeltiere. In diesem Umfeld entstehen Zyklen, in denen jedes Element seinen eigenen Lebensraum sucht, den wir als natürlichen Lebensraum bezeichnen.

3. Die Geschichte, der Mensch, der Weg

Der „Weg der Vergangenheit“, ein im Laufe der Jahrhunderte viel begangener Weg von historischem Wert. Man nannte ihn zuweilen auch „Totenweg“, weil die Bewohner von Melide ihre Verstorbenen über diesen Weg zum Friedhof von Carona geleiteten.

4. Die Fauna

Der Wald ist das produktivste Ökosystem, in dem der Baum das erste Glied in der Nahrungskette darstellt. Alle Teile des Baumes, ob lebend oder abgestorben, geben zahlreichen pflanzlichen und tierischen Arten Nahrung oder Schutz. Die im Wald lebenden Tiere sind schlecht zu sehen, wenn die Bäume ihr volles Blätterkleid tragen und die meisten Säugetiere nutzen die Unebenheiten des Bodens und die dichte Vegetation, um sich dem menschlichen Blick zu entziehen.

5. Die Geologie

Die Region zwischen Melide und Carona ist grundsätzlich durch zwei geologische Besonderheiten völlig unterschiedlichen Ursprungs gekennzeichnet: Sehr altes Vulkangestein, das über 150 Millionen Jahre alt ist und Gletscherablagerungen, die nur gerade 20'000 Jahre alt sind.

6. Der Wald

Der Wald ist mehr als eine Zusammensetzung von Pflanzeneinheiten. Er ist dynamischer Protagonist in einer ständig wachsenden Gesellschaft, er bietet Sicherheit und Erholung sowie das Rohmaterial Holz und eine wertvolle Artenvielfalt. In dieser Dynamik findet auch der Mensch seinen Platz. Trotzdem ist immer wieder vom kranken Wald die Rede. Leider sind viele Bäume tatsächlich von Krankheiten befallen. Andererseits wird sich der Mensch durch diese Tatsache bewusst, welche katastrophalen Folgen das Waldsterben haben kann. Denn auch im Computerzeitalter braucht der Mensch den Wald.

7. Erratische Blöcke

Erratische Blöcke sind Fels-„Fragmente“, die während der Eiszeit von den Gletschern herantransportiert wurden. Während sich die Gletscher am Ende der Eiszeit wieder zurückzogen, blieben diese Felsteile liegen, meist weitab von ihrem „Muttergestein“. Als erratische Blöcke bezeichnet man nur jene Felsfragmente, die eine ganz andere geologische Beschaffenheit aufweisen als das für die Region typische Gestein. Der Gletscher, der während der letzten Eiszeit Melide bedeckte war der Adda-Gletscher, der sich aufgrund geologischer Schätzungen vor 15 - 10.000 Jahren zurückzog. Darauf stellte sich ein Klima ein, das sich vom heutigen kaum unterschied und die Vegetation nahm sehr schnell wieder Besitz von der Landschaft. Schon damals war der Mensch offensichtlich angezogen von diesen Findlingen, die frei herumliegen und aus völlig andersartigem Gestein bestanden als die örtlichen Felsen. Und er hatte das Bedürfnis, diese Felsfragmente zu bearbeiten und bezeichnen. Das meist verbreitete Objekt, das wir auf den Findlingen in der Alpenregion immer wieder antreffen sind Schalen oder schalenartige Vertiefungen. Der Findling am Wegrand in Carona weist 50 solcher Vertiefungen sowie ein eingraviertes Kreuz und zwei kanalartige Vertiefungen auf.

8. Die Holzproduktion

Die wirtschaftliche Situation des Waldes und der Holzindustrie hängen stark von der Entwicklung des Bausektors ab. Heutzutage weist die Holzwirtschaft nur noch in der Papierherstellung eine Wachstumsrate auf.